5:1 - ZWEITE dreht nach der Pause auf

von Michael Cording

Björn Wohlers war sicherer Rückhalt der ZWOTEN

Der gestrige 5:1-Heimsieg der 2. Herren war lange Zeit so deutlich nicht abzusehen. Denn nach dem um 25 Minuten verspäteten Anpfiff - die Gäste standen im Stau - war es fast über die komplette 1. Halbzeit der Delmenhorster TB, der Initiative ergriff und in defensiven wie offensiven Aktionen meist immer einen Tick schneller agierte. Großenkneten wirkte zeitweise wie gelähmt, fand selten überhaupt in die Zweikämpfe, führte diese dann zu wenig aggressiv und leistete sich bei eigenem Ballbesitz haarsträubende Fehler.

Die 1:0-Führung durch Malte Bodem in der 17. Minute war dann auch sehr schmeichelhaft. Nach einem Gewühl im Strafraum und mehreren Abschlussversuchen durch Schillmüller und Hemme war der Ball dann irgendwann vor die Füße des älteren Bodem-Bruders gefallen und dieser konnte aus kurzer Distanz abschließen. Die Führung sollte auch nicht lange halten, denn der TSV gewann durch diese Führung nicht die erhoffte Sicherheit, sondern überließ den Gästen weiter das Feld. In der 26. Minute fiel dann folgerichtig der verdienete 1:1-Ausgleich durch Glander. Einen ersten Schussversuch konnte Wohlers noch abwehren, den Abstauber vermochten er und Libero Cording dann nicht mehr zu verhindern. Bis zur Halbzeit hätte der DTB dann noch mehrfach in Führung gehen können, jedoch bot besagter Wohlers am heutigen Tag als einer der wenigen Kneter eine überdurchschnittlich gute Leistung.

Dass im zweiten Durchgang alles so viel besser laufen sollte, darauf hätte so sicher niemand gewettet. Die Delmenhorster Gäste mussten aber sicher auch ihrem hohen Anfangstempo bei unangenehmen Temperaturen Tribut zollen. Dass sie aber so sehr einbrechen würden und fortan eigentlich nicht mehr stattfanden, war kaum zu erwarten gewesen. Großenkneten nutzte das eiskalt aus und hatte durch Jann Asche (52.), Ole Bodem (55.) und Patrick Feige (59.) nach nicht einmal 15 Minuten die Vorentscheidung erzwungen. Auf das Endergebnis von 5:1 stellte erneut Asche in der 69. Minute. In den verbleibenden gut 20 Minuten vergab der TSV weiterhin beste Möglichkeiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Insbesondere Hemme haderte mit sich selbst, der Querlatte und dem Unparteiischen, der ihm einen Kopfballtreffer, der die Linie wohl deutlich überschritten hatte, nicht anerkennen wollte. Von diesen Aufregern abgesehen plätscherte die Partie dem Ende entgegen. Auch Delmenhorst hatte dabei gelegentliche Versuche zur Ergebniskosmetik unternommen, scheiterte aber wiederholt an Keeper Wohlers. Somit blieb es beim deutlichen Heimsieg, der aber wie geschildert erst in der zweiten Halbzeit zustande kam.

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Die ZWOTE, die weiterhin eine überragende Bilanz im Kalenderjahr 2016 vorweisen kann, festigte damit nicht nur den 5. Tabellenplatz, sondern hat mit jetzt 40 Punkten den bisherigen Höchstwert von 39 Punkten aus der Saison 2013/2014 übertroffen. Dies war zwischenzeitlich als neues Saisonziel ausgerufen worden, sodass man sich für die verbleibenden vier Spiele neue Ziele setzen muss. Ein Ziel könnte sein, die Fairnesswertung für sich zu entscheiden. Hier nämlich liegt der TSV nur knapp hinter Borussia Delmenhorst - im Übrigen am Sonntag in einer Woche der nächste Gegner der Gronewold-Schützlinge. Ein weiteres Ziel besteht natürlich im Halten des aktuellen Tabellenrangs - weiter nach oben geht's nur, wenn Hasbergen oder Turabdin noch Punkte lassen. Das Restprogramm der Kneter ist dabei zudem alles andere als einfach: Zwar bespielt man mit Borussia Delmenhorst und TSV Ganderkesee noch die beiden Letztplatzierten, mit Jahn Delmenhorst und dem FC Hude stehen aber auch noch die beiden Erstplatzieren auf der Agenda. Gegen letztgenannte Hude kommt es zu einem Wiedersehen mit Ex-Kneter Oliver Steller.

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