2. Herren steigt in 1. Kreisklasse auf

von Michael Cording

Gronewold-Elf nach 7:0 in Falkenburg vorzeitig aufgestiegen

Ziemlich genau vor 10 Jahren bestritt die damalige Version der 2. Herren ihr letztes Spiel in der damaligen Leistungsklasse, die wenig später wieder in 1. Kreisklasse umbenannt wurde. Trotz der 2:7-Niederlage beendete der TSV die Saison auf einem respektablen 7. Platz. Das änderte nichts daran, dass die überalterte Mannschaft aufgrund fehlenden Nachwuchses nach der Spielzeit 2006/2007 abgemeldet werden musste. Die verbliebenen, jüngeren Spieler wurden in die 1. Herren integriert, die in der darauffolgenden Saison ebenfalls mit starken Personalproblemen aus der Kreisliga in eben diese 1. Kreisklasse absteigen sollte. Mit der SG Döhlen/Großenkneten wurde zur Spielzeit 2008/2009 immerhin wieder eine zweite Garde gegründet, aber eine echte Kneter ZWOTE wurde erst 2011 primär aus den ambitionierteren Akteuren der SG Döhlen/Großenkneten und Reservisten der soeben in die Kreisliga zurückgekehrte 1. Herren installiert. Es folgten zwei schnelle Aufstiege in den Spielzeiten 2011/2012 und 2012/2013 - ohne jedoch einmal den Meistertitel in der 4. bzw. 3. Kreisklasse errungen zu haben - und man war in der 2. Kreisklasse angekommen, in der man sich eine ganze Weile sehr gut aufgehoben und "am richtigen Platz" fühlte.

Nach zwei Spielzeiten zur Orientierung, in denen man spät den Klassenerhalt sicherte und jeweils auf Rang 12 landete, spielte man in der vergangenen Saison bereits eine überragende Rückrunde und schloss als Tabellenfünfter ab. Das Saisonziel für die aktuelle Spielzeit wurde dennoch konservativ formuliert: Mindestens genauso viele Punkte - 46 - sammeln wie im Vorjahr. Am 1. April dieses Jahres kam die Mannschaft dann nach dem Heimsieg gegen Stenum beim Gasthaus Kempermann zusammen, um über die Zusammensetzung des Teams in der kommenden Saison zu sprechen. Beinahe wurde übersehen, das bis dahin schon beinahe erreichte Saisonziel als amtierender Tabellenführer doch mal zu korrigieren. Trotz einiger Bedenken, die neue Spieklasse könne nun wirklich eine Nummer zu groß sein und die gute Teamstruktur destabilisieren, entschied man sich dann doch zur Marschrichtung:

"Wer so lange oben mitspielt, ist auch legitimer Aufstiegsaspirant - wir greifen an und wollen in die 1. Kreisklasse!" (korrigiertes Saisonziel ab dem 1. April 2017)

Tabelle der 2. Kreisklasse nach 26 von 28 Spielen
Tabelle der 2. Kreisklasse nach 26 von 28 Spielen

Es war über die Saison hinweg nicht alles das sprichwörtliche glänzende Gold. Bei insgesamt fünf Niederlagen, jeweils zwei gegen die Angstgegner Delmenhorster TB und Turabdin Delmenhorst und eine beim SC Dünsen kann man sicher nicht von einem souveränen Durchmarsch sprechen. Dagegen standen aber auch begeisternde Spiele wie zuletzt gegen den designierten Mitaufsteiger TV Munderloh, der mit 4:1 in die Knie gezwungen wurde. Dabei zehrt die Mannschaft vor allem von der guten Fitness. Eine Trainingsbeteiligung von durchschnittlich 15-16 Spielern bei zwei wöchentlichen Trainingseinheiten ist sicherlich ein Novum in der 2. Kreisklasse und lässt vielleicht sogar manchen Kreisligisten neidisch auf TSV-Trainer Andreas Gronewold blicken. Herausragend ist zudem die defensive Disziplin der gesamten Mannschaft. Der TSV kassierte mit großem Abstand die wenigsten Gegentore der Liga (derzeit 31) und erspielte sich diesen Ruf als Abwehrbollwerk zudem äußerst fair: Auch die Fairnesswertung führt man ohne Platzverweis und nur 23 Verwarnungen kurz vor Saisonende deutlich an. Ein Trend, der sich aus den vergangenen Spielzeiten bestätigte, hier war man immer ganz oben dabei.

Nun spielte man sich also in eine Ausgangsposition, bei der es am vergangenen Sonntag in Falkenburg hieß: Holst du einen Punkt, bist du 2017/2018 sicher in der 1. Kreisklasse dabei und sozusagen "aus Versehen" aufgestiegen. Die Zweitvertretung der Falken wurde im Vorfeld äußerst stark bewertet, konnte sie schließlich 6 der letzten 7 Spiele gewinnen. Die Realität sah dann aber etwas anders aus. Falkenburg hatte aufstiegshungrigen Knetern kaum etwas entgegenzusetzen und es war nur eine Frage der Zeit, wann der TSV diese Partie für sich entscheiden sollte. Dass es nach Toren von Hemme und Willers zur Halbzeit nur 0:2 stand, war der nur fehlenden Zielstrebigkeit der Gäste im Abschluss zu verdanken. Im zweiten Durchgang ergab sich Falkenburg weiter der drückenden Überlegenheit und der Endstand von "nur" 7:0 für Großenkneten musste man als noch gnädig bewerten. Der "Jubel auf Knopfdruck" nach dem Schlusspfiff der lange entschiedenen Partie fiel dann auch verhältnismäßig bescheiden aus. Zu kurz kam das Feiern dennoch nicht: Bis in die späten Abendstunden machte das Team bei Kapitän Merten Jebing den Sonntag zum Samstag und begoss das Erreichte ausgiebig. Nach zehn Jahren ist die ZWOTE also wieder dort angekommen, wo sie im Jahre 2007 bitter Abschied nehmen musste.

2. Herren steigt in die 1. Kreisklasse auf
2. Herren steigt in die 1. Kreisklasse auf

Nun ist die Saison ja noch nicht zu Ende. Zwei Spiele stehen für den TSV noch aus. Wenn man die eigenen Spiele gewinnt und der TV Munderloh als letzter Verfolger in den ihnen verbleibenden vier Spielen noch einmal patzt, ist für die Gronewold-Elf sogar die Meisterschaft der 2. Kreisklasse drin. Es wäre für das Team in der jüngeren Historie seit Neugründung 2011 wie erwähnt der erste Meistertitel. Vorletzter Gegner am aufgrund des Zehnmeilenlaufs ungewöhnlichen Heimspieltermin am Sonntag, 21.05. um 13 Uhr ist der TuS Hasbergen II. Die Delmenhorster sind als Tabellendritter das Team der Stunde und führen die Rückrundentabelle vor dem TSV mit 31 von 36 möglichen Punkten an. Es wird also alles andere als ein lockeres Auslaufen nach dem großen Triumph vom vergangenen Sonntag, wenn die Meisterschaft als i-Tüpfelchen in Reichweite bleiben soll. Das letzte Saisonspiel bestreitet der TSV Großenkneten II am 28.05.2017 bei Borussia Delmenhorst. Munderloh tritt dann parallel bei bereits genannten Hasbergern an. Es ist nach dem gesicherten Aufstieg also noch einiges mehr drin - in spätestens 11 Tagen wissen wir mehr!

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