A- und B-Junioren: Aufstieg als Meister
von Michael Cording
Ein "kleiner" Rückblick auf die äußerst erfolgreiche Hinrunde unserer älteren Juniorenteams ...
Die beiden ältesten Jugendteams des TSV Großenkneten, die seit einigen Jahren mit dem FC Huntlosen als SG Großenkneten/Huntlosen antreten, hatten sich für die Hinrunde in ihren sogenannten Qualifikationsligen viel vorgenommen: Mindestens der Aufstieg zur Rückrunde in die Leistungsliga mit den neuen Partnerkreisen Cloppenburg und Vechta sollte es jeweils schon sein, jedoch machte man auch keinen Hehl daraus, dass nur ein Aufstieg als Meister sich so richtig gut anfühlen würde. Den ambitionierten Zielen sollten beeindruckende Taten folgen ...
A-Jugend

übernahmen die A-Junioren zu Saisonbeginn
Die A-Junioren wurden vor der Saison von einem neuen Trainerteam übernommen. Vorgänger Maik Seeger kehrte zur Kreisliga-Herrenmannschaft des FC Huntlosen zurück und hinterließ eine hungrige, gut ausgebildete Mannschaft, aus der B-Jugend rückten außerdem einige von Pascal Grüner geschliffene Juwelen in den großen Kader auf. Jan Schindler, Michael Cording und Frank Melle – die drei guten Freunde hatten schon früher zusammen in verschiedenen Altersklassen beim TSV gespielt – mussten in dieser Konstellation nicht lange überlegen, die Herausforderung anzunehmen. Aufgrund der sehr komfortablen Personaldecke wurde sogar eine 2. A-Jugend gemeldet, die außerhalb der Wertung einige Freundschaftsspiele absolvierte. So kam auch der erweiterte Kader zu ausreichend Spielzeit und im Training zogen alle Jungs immer ausgezeichnet mit. Nach ausgiebiger Vorbereitungsphase, unter anderem mit einem dreitägigen Trainingslager im eigenen Vereinsheim sowie einigen erfolgreichen Testspielen, startete man Mitte August in die Pflichtspielsaison.
Den großen Ambitionen und guten Testspielergebnissen zum Trotz startete man aber mit einem ordentlichen Dämpfer – wahrscheinlich zur rechten Zeit: Im Kreispokal schied man im Elfmeterschießen gegen den großen Lokalrivalen Ahlhorner SV aus. Immerhin gelang zwei Tage später ein knapper 1:0-Auftaktsieg in der Liga bei der zu dem Zeitpunkt noch mit Bezirksligaspielern gespickten JSG Wardenburg II. Nur eine Woche später hatte man in der Qualifikationsliga die Chance zur Revanche am ASV. Trotz schwacher erster Halbzeit schien das Spiel beim Stande von 4:1 eine Viertelstunde vor Schluss längst entschieden. Plötzlich aber kam Ahlhorn auf 4:3 heran und war drauf und dran, der jetzt stark verunsicherten SG den Ausgleich einzuschenken. Nach einem befreienden Konter folgte stattdessen jedoch der erlösende 5:3-Siegtreffer. Nach diesen denkwürdigen Derbys sollte die SG Großenkneten/Huntlosen nicht nur komplett ohne Punktverlust durch die Liga sprinten, sondern auch nur noch ein weiteres Gegentor zulassen. Beim 9:1-Auswärtssieg bei der SG Hatten/Munderloh im September lag man sogar 0:1 hinten und brachte dann noch ein weiteres, seltenes Kunststück fertig: die neun Treffer erzielten neun verschiedene Schützen. Nach einem 4:0-Erfolg gegen Mitkonkurrent Hude war der Aufstieg rechnerisch schon gesichert, aber zur Meisterschaft sollte es schon ein Sieg beim bis dato ebenfalls verlustpunktfreien SV Atlas Delmenhorst sein. Mit viel Respekt aber ebenso viel Selbstvertrauen trat man an und gewann hochverdient mit 2:0. Somit konnte die kleine Meisterfeier im Anschluss an das letzte Heimspiel gegen den TV Falkenburg sorgenfrei geplant werden. Der 5:0-Sieg in diesem letzten Spiel tat der Stimmung natürlich ebenso gut wie die Tatsache, dass es anschließend geschlossen und angemessen gekleidet zum Oktoberfest im benachbarten Gasthaus Kempermann ging.

27 von 27 Punkte und 52:4 Tore aus 9 Spielen – zur Vorstellung im Juli sprach das Trainerteam vom Ziel, "dominant und taktisch flexibel" (sowie natürlich erfolgreich) Fußball spielen zu wollen – diese Statistik lässt an der Zielerreichung keine Zweifel. Und auch die andere große Herausforderung, den übergroßen Kader bei Laune zu halten, wurde zufriedenstellend erfüllt. Ein paar Langzeitverletzte sowie einen Wechsel in die Huntloser Herrenmannschaft mal ausgeklammert, hat nur ein Spieler temporär "die Lust verloren": eine großartige Quote für den Breitensport in dieser schwierigen Altersklasse, in der "Party, Palmen, Weiber und 'n Bier" (sowie natürlich häufig Ausbildung/Studium) gerne mal für "ungünstige Interessensverschiebungen" sorgen.

Trainer und Spieler freuen sich jetzt auf die Rückrunde in der Leistungsliga. Ohne überheblich klingen zu wollen, erhofft man sich nun endlich richtige Herausforderungen. Diese Hoffnung dürfte nicht enttäuscht werden, spielt man doch gegen die stärksten Mannschaften der Qualifikationsligen der Nachbarkreise. Chancen, auch hier oben mitspielen und vielleicht mal mit dem Bezirksligaaufstieg liebäugeln zu können, rechnet sich die SG Großenkneten/Huntlosen auf jeden Fall aus. Größter Konkurrent wird da vermutlich die JSG Cloppenburg Süd sein, die ähnlich eindrucksvoll durch ihre Liga marschiert ist (25 von 27 Punkten, 30:3 Tore). Bis dahin warten aber noch ein paar Testspiele, die Futsalrunde und natürlich eine wohlverdiente Winterpause auf die frisch gebackenen Qualifikationsligameister ...

B-Jugend
Bei der B-Jugend hieß der alte und neue Cheftrainer Pascal Grüner und zusammen mit seinen Co-Trainern Marius Dieks und Nils Rowold erlebte dieser eine schwierige Vorbereitungsphase: im Schnitt waren urlaubsbedingt und verletzungsbedingt nur 9 Spieler im Schnitt anwesend. Aus der Not machte Trainerfuchs Grüner eine Tugend und ließ viel zusammen mit der C-Jugend trainieren. Die Testspielergebnisse waren für diese suboptimalen Rahmenbedingungen dann fast erstaunlich erfolgreich. Ein Highlight der Vorbereitungsphase war sicherlich der gemeinsame Mannschaftstag der C- und B-Jugend mit geplanter Kanutour auf der Hunte mit anschließendem Besuch des Herren-Derbys Ahlhorner SV gegen den FC Huntlosen. Offenbar hatte man sich dafür aber den einzigen Regentag dieses Jahrhundertsommers ausgeguckt, sodass der Wasserweg "wetter- und anderweitig komplikationsbedingt" erheblich langsamer als geplant zurückgelegt werden konnte – und die Huntloser Herren den Auswärtssieg in Ahlhorn ohne die Unterstützung der Jugendspieler einfahren mussten.

Mit sechs klaren Siegen startete man denkbar gut in die Qualifikationsliga und war dem Ziel "Aufstieg als Meister" schon ganz nahe. Es kam Ende September zum Spitzenspiel beim Delmenhorster TB und zum ersten Rückschlag in der bisher durchweg positiven Bilanz. Trotz zweifacher Führung ging das Spiel mit 4:7 verloren, da das verletzungsbedingte Ausscheiden des Kapitäns Tim Meyer das Team stark verunsicherte und eiskalte Gastgegber an der Seestraße wenig Gnade zeigten. Da aber auch der DTB vorher schon Punkte ließ, hatte die SG Großenkneten/Huntlosen trotz dieser Niederlage noch alles in der eigenen Hand, sofern das letzte Punktspiel gegen Turabdin gewonnen werden konnte. Die Grüner-Elf gab sich keine Blöße und sicherte sich Ende Oktober mit einem 5:1-Heimsieg die Meisterschaft.
Im Kreispokal ereilte die B-Jugend das gleiche Schicksal wie die älteren Vereinskameraden der A-Jugend. Trotzdem gibt Trainer Pascal Grüner das Pokal-Aus beim VfL Stenum II als das Highlight der Hinrunde an. In einem leidenschaftlich geführten Flutlichtspiel drehte die SG einen 1:2-Rückstand zur 3:2-Führung, musste kurz vor Schluss allerdings doch noch wieder den Ausgleich hinnehmen. Den Elfmeterkrimi entschieden die Platzherren vor ca. 80 hervorragend unterhaltenen Zuschauern für sich. So können auch Niederlagen Spaß machen und in positiver Erinnerung bleiben. Übrigens: analog zur A-Jugend gewann auch die B-Jugend das Ligaspiel gegen den Pokalschreck.

Fazit für unsere B-Junioren: das Primärziel Aufstieg erreicht, im Pokal mit viel Lametta ausgeschieden und jetzt hungrig auf die Leistungsliga. "Das wird bestimmt kein Zuckerschlecken – ein Mittelfeldplatz wäre okay, aber vielleicht geht ja auch etwas nach oben ..." gibt der Trainer Einblick in die Ziele für die Rückrunde in der neuen Spielklasse.