Serie reißt mit dem Schlusspfiff

von Michael Cording

Coach Gronewold mit Stalker Schillmüller

Nun ist es doch passiert, aber es musste einiges zusammenkommen, bis die erste Niederlage der 2. Fußballherren im Kalenderjahr 2016 amtlich war. Im vorerst letzten Nachholspiel der 2. Kreisklasse unterlagen die Gronewold-Schützlinge denkbar knapp mit 1:2 beim Tabellennachbarn VfL Wildeshausen III - das Zustandekommen war jedoch durchaus kurios.

Die 1. Halbzeit war insgesamt relativ verhalten, beide Mannschaften riskierten nicht viel und versuchten es mit zaghaften Angriffen, die häufig an den zahlenmäßig besten Abwehrreihen der Liga hängen blieben. Beide Seiten hatten dennoch ihre Tormöglichkeiten, die durch die Schlussleute entschärft werden konnten. Der gut aufgelegte Wohlers im TSV-Tor musste 2-3 Mal etwas energischer eingreifen, blieb dabei aber ohne Fehl und Tadel.

Im zweiten Durchgang schaltete Wildeshausen dann etwas hoch und schaffte es, Großenkneten mehr und mehr in der eigenen Hälfte zu fixieren. Große Tormöglichkeiten konnten die Gastgeber aber weiterhin nicht kreieren. Die 1:0-Gästeführung durch Ramon Loschen in der 66. Spielminute konnte man jedoch getrost als schmeichelhaft oder einfach brutal effizient bezeichnen. Der zur Halbzeit eingewechselte Möhlenpage war auf links gut durchgekommen und hatte Loschen am Sechszehner bedient, beim trockenen und noch leicht abgefälschten Schuss gegen die Laufrichtung war der VfL-Keeper machtlos. Irgendwie schien nun beinahe alles wie bei den letzten, siegreichen Spielen für den TSV zu laufen, denn die ersten wütenden Versuche der Wildeshauser verpufften an der insgesamt wieder gut aufgelegten Kneter Defensive. In der 78. Spielminute war es dann ein wenigstens "zweifelhafter" 18-Meter-Freistoß für die Gastgeber, der doch noch zum Ausgleich reichen sollte. Von der Mauer abgefälscht fand der letztlich gar nicht gut getretene Ball seinen Weg genau ins rechte Eck - unhaltbar für Wohlers, der in die andere Richtung unterwegs war.

Mit diesem 1:1 hätten beide Mannschaften ganz gut leben können, aber noch war eine knappe Viertelstunde zu spielen - und die Partie hatte noch ein ziemlich irres Finish für die Zuschauer parat. Nachdem zuvor ein ziemlich klares Foulspiel an Walther im Strafraum nicht geahndet wurde, entschied der insgesamt gute Schiedsrichter Dräger dann in der 86. Spielminute auf Strafstoß für Großenkneten, nachdem Patrick Feige von zwei Gegenspielern in die Zange genommen wurde. Merten Jebing - gegen Dünsen noch vom Punkt erfolgreich - trat an und verschoss, VfL-Schlussmann Niester hatte die rechte Ecke gewählt - und Jebing sich nach eigener Aussage noch beim Anlauf umentschieden. Somit blieb es beim 1:1 - und als sich in der zweiten Nachspielminute alle auf die Punkteteilung eingestellt hatten, verspringt einem TSV-Verteidiger auf dem schwierigen Untergrund in einer eigentlich harmlosen Situation der Ball im eigenen Strafraum, und landet direkt vor den Füßen von Wildeshausens Matschke, der den VfL damit zum 2:1-Heimsieg schoss. Sein Abschluss aus kurzer Distanz schlug zu platziert direkt unter die Latte ein, sodass es auch nichts half, dass Wohlers den Ball sogar noch berührte. Besonders tragisch für den TSV, dass Dräger die Partie nach diesem Lucky Punch gar nicht erst wieder anpfiff und damit die erste Kneter Niederlage einer bislang tollen Rückserie mit einigen Nachholspielen besiegelte.

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Das nächste Spiel bestreitet der TSV Großenkneten II dann am Sonntag bei Turabdin Delmenhorst II, ebenfalls eine Mannschaft von oben, die im Hinspiel mit 2:1 niedergerungen werden konnte. Um 14 Uhr ist Anstoß beim Stadion an der Düsternortstraße. Klickt euch hier unten noch durch ein paar Bilder vom gestrigen Spiel.

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