10:1 - ZWEITE in ungewohnter Torlaune

von Michael Cording

Einen Tag nach der berauschenden Hochzeitsfeier ihres Kapitäns Merten Jebing hat die 2. Fußballherren des TSV ihre beeindruckende Rückrundenbilanz weiter ausbauen können - und zeigte sich für sie völlig untypisch in bester Torlaune. Die sonst als Minimalisten bekannten Großenkneter revanchierten sich ausgelassen für die 1:4-Hinspielniederlage und schickten Stenum gar mit 10:1 nach Hause. Von einem Hochzeitskater war wenigstens bei den siegreichen Gastgebern nichts zu erkennen. Wie die Samstagabendgestaltung der Gäste aussah, wollten diese nicht kommentieren...

Den Großenkneter Torreigen eröffnete Steffen Jebing - Bruder des Bräutigams - mit einer "verunglückten" Flanke, die durch den teils starken Wind am Sonntagnachmittag über den VfL-Keeper zum 1:0 ins Tor getragen wurde. Ein Doppelschlag durch Malte Neuburg in der 25. und 27. Minute sowie der erste von drei Schillmüller-Treffern (36.) sorgten nahezu für die Vorentscheidung, ehe Schiedsrichter Celik bei höchstsommerlichen Temperaturen zum Halbzeit-Eistee bat.

Der Plan, es im 2. Durchgang ruhig und konzentriert angehen zu lassen und dann in sich zweifelsfrei bietenden Gelegenheiten das Ergebnis auszubauen, ging voll auf. Nach Wiederanpfiff versuchte der VfL Stenum nämlich zunächst, das Heft in die Hand zu nehmen, wurde aber direkt mit dem ersten blitzsauber gespielten Konter in der 50. Minute eiskalt erwischt. Trauzeuge Lars Arkenbout war erst zu Halbzeit gekommen, leitete den Angriff selbst ein und wurde dann im Rücken der Abwehr von Patrick Feige mustergültig bedient. Vier Minuten später belohnte sich Feige dann selbst mit dem Treffer zum 6:0. Der aufflackernde Restwiderstand war also direkt gebrochen und das Spiel war endgültig zum Selbstläufer geworden. Arkenbout (65.), Malte Bodem (67.) und Schillmüller (71.) schraubten das Ergebnis zum zwischenzeitlichen 9:0 hoch, ehe Stenum nach Standard zum etwas ärgerlichen Ehrentreffer kam (75.). Schillmüller oblag es dann auch, per Handelfmeter in Spielminute 77 den zweistelligen Endstand von 10:1 herzustellen. Damit wurde gleichzeitig der bisherige mannschaftsinterne Rekord eingestellt - im Juni 2012 stieg man nach exakt dem gleichen Ergebnis gegen Kickers Ganderkesee in der ersten Saison seit Neugründung von der 4. in die 3. Kreisklasse auf. Der achtplatzierte VfL Stenum III hätte mit eihem Sieg sogar mit dem TSV die Plätze tauschen können, erwischte aber einen rabenschwarzen Tag, hatte nach eigener Aussage auch mit einigen kurzfristigen Absagen zu kämpfen. Mit ein wenig mehr konsequenter Boshaftigkeit hätte der TSV sogar noch deutlich höher gewinnen können oder gar müssen.

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In der Tabelle hatte dieser Kantersieg noch keine unmittelbaren Auswirkungen für die Kneter. Heimlich, still und leise hat sich der TSV aber an die Spitzengruppe herangepunktet und hat bereits am kommenden Donnerstag im Nachholspiel beim unmittelbaren Verfolger SV Tungeln II, der ebenfalls eine herausragende Rückrunde spielt, die Möglichkeit, an Wildeshausen vorbei auf Platz 5 zu klettern und sich bis auf zwei Punkte an den drittplatzierten TuS Hasbergen III heranzuschleichen. Anstoß in Hundsmühlen ist dann um 19:30 Uhr.

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